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Kehl | Kehl am Rhein
Kehl am Rhein

Kehl am Rhein

Kehl ist eine Stadt im Westen Baden-Württembergs am Rhein gegenüber von Straßburg. Sie ist nach der Kreisstadt Offenburg und Lahr im Schwarzwald die drittgrößte Stadt des Ortenaukreises. Nachbarorte sind Appenweier, Neuried (Ortenau), Offenburg, Rheinau (Baden), Schutterwald und Willstätt grenzen an Kehl.

Friedenskirche Kehl
Kehls Lage unmittelbar am Rhein und damit an der Grenze zu Frankreich war über Jahrhunderte hinweg das prägende Schicksal dieser Stadt am Westrand der Ortenau. Durch die strategische Bedeutung der das Elsass und die heute rechtsrheinischen badischen Gebiete verbindende Rheinbrücke - früher "Lange Bruck" genannt - war Kehl immer wieder hart umkämpft. Oft wechselte Kehl von deutscher in französische Hand und wurde dabei, wie es nun mal in kriegerischen Auseinandersetzungen der letzten Jahrhunderte üblich war, auch mehrfach völlig zerstört. Kehl taucht in einer Urkunde erstmals im Jahr 1038 als Fischerdorf am Rhein mit Kirche auf. Das kleine Dorf blieb bis in die Mitte des 14. Jahrhunderts ein unbedeutendes Fischerdörfchen, im Schatten der Großstadt Straßburg auf der anderen Rheinseite. Die wirtschaftliche Entwicklung Kehls nahm erst einen bedeutenden Aufschwung durch den Bau einer festen Brücke über den Rhein, der das rechtsrheinische Kehl mit dem Elsass verband. Dadurch wurde die elsässische Reichsstadt Straßburg ab dem Jahre 1388 optimal an die Ortenau und den Schwarzwald angebunden.

Mutter Kinzig
Fast 300 Jahre lang blieb die ursprünglich 700 und später mit mehr als 1200 Meter Länge zu recht "Lange Brück" genannte Brücke die bedeutendste Rheinbrücke am Oberrhein. Der Straßburger Humanist und Kanzler Sebastian Brant (1457-1521) sagte dazu im Jahr 1515: "die lange brück ist die letst brück des Rheins bis in den see" und spielte damit auf die Tatsache an, dass die Brücke darüber hinaus die nördliche Rheinüberquerung war, die mit einer Brücke bewerkstelligt wurde. Alle nördlichen Rheinüberquerungen bis zur Nordsee mussten per Schiff erledigt werden. Im 17. und 18. Jahrhundert blühte in Kehl der Handel. In der Festung Kehl, die der Festungsbaumeister Vauban im Auftrage Ludwigs XIV. als rechtsrheinischer Brückenkopf errichtete, siedelten sich Bäcker, Metzger, Handwerker, Wirte und andere Geschäftsleute an. Im Jahr 1774 verlieh der badische Markgraf Karl Friedrich Kehl die Stadtrechte.

Rathaus Kehl
In der Zitadelle, dem Kernstück der Vauban-Festung, druckte der französische Lustspieldichter Beaumarchais in den Jahren vor der französischen Revolution Voltaires und Rousseaus gesammelte Werke, weshalb Kehl sogar eine gewisse kulturgeschichtliche Bedeutung zukommt. Das Voltaire-Werk ist als "Kehler Buchausgabe" heute noch eine literarische Besonderheit. Zwei weitere berühmte Persönlichkeiten, die mit Kehl in Verbindung stehen, sind zwei bedeutende badische Baumeister: Friedrich Weinbrenner und Johann Gottfried Tulla. Friedrich Weinbrenner war ein großer Architekt der Epoche des Klassizismus. Er entwarf unter anderem 1816 den Plan der Kehler Kernstadt, nachdem die Stadt auf Anordnung des Wiener Kongresses 1815 fast vollständig zerstört worden war.

St. Johannes Nepomuk Kirche Kehl
Mit dem Bau des Rheinhafens zwischen 1896 und 1901 durch die Badische Eisenbahnverwaltung wurde Kehls Veränderung zur Industriestadt eingeleitet. Viele Schifffahrts- und Kohlenfirmen ließen sich in Kehl nieder. Zwischen den beiden Weltkriegen waren Kehl und Straßburg Endhäfen der aufblühenden Rheinschifffahrt. Als der Rhein allerdings bis Basel für die Schifffahrt ausgebaut wurde, verlor Kehl als Umschlaghafen an Bedeutung und musste sich den neuen Gegebenheiten anpassen. Kommunalpolitische Veränderungen gab es durch die Gemeindereform und die Eingemeindungen der heutigen Stadtteile. Den Beginn machten Odelshofen und Neumühl im Jahr 1971. Im gleichen Jahr folgten Goldscheuer, Marlen, Kittersburg, Kork und Querbach. Durch diesen Zuwachs wurde Kehl 1972 zur Großen Kreisstadt erhoben. Der Amtsbezirk Kehl war ab 1939 zum Landkreis Kehl geworden und ging 1972 in den Ortenaukreis über. 1973 wurde Hohnhurst eingemeindet und mit den Anschlüssen von Auenheim, Bodersweier, Leutesheim und Zierolshofen wurde 1975 die Gemeindereform abgeschlossen.

Weißtannenturm Kehl
Seit 1993 ist Kehl Sitz mehrerer grenzüberschreitender und europäischer Einrichtungen geworden. Das Euro-Institut für regionale Zusammenarbeit und die europäische Verwaltung, die Informations- und Beratungsstelle für grenzüberschreitende Fragen INFOBEST und die deutsch-französische Verbraucherschutzeinrichtung Euro-Info haben ihren Sitz in Kehl. Das Sekretariat der Oberrheinkonferenz kam 1996 dazu. Anfang 2002 arbeitet die deutsche Clearingstelle für Verbraucherfragen in Kehl.

Auenheim
Auenheim, nördlich von Kehl gelegen, ist seit 1975 ein Stadtteil von Kehl. Der Ort wird urkundlich bereits 888 n. Chr. erstmals in Urkunden genant. Das Haufendorf liegt am Rande der Rheinaue.

Bodersweier
Bodersweier liegt nordöstlich von Kehl. Der Ortsname findet sich erstmals in einer Urkunde des Jahres 884 n. Chr. Teile des Ortskerns stehen heute unter Denkmalschutz, da dort klassische Ortenauer Hakenhöfe stehen.

Goldscheuer
Der Ortsteil Goldscheuer, südlich von Kehl gelegen, ist seit 1971 nach Kehl eingemeindet. Eindachhäuser und Hakenhöfe bestimmen den alten Ortskern. Goldscheuer wird im Jahr 1424 n. Chr. erstmals urkundlich genannt.

Hohnhurst
Hohnhurst, seit 1973 Stadtteil von Kehl, liegt in der Schutterniederung. Die Ortschaft Hohnhurst ist der kleinste und südlichste Ortsteil im Stadtgebiet von Kehl.. Die erste urkundliche Erwähnung Hohnhursts geht bereits auf das Jahr 1295 n. Chr. zurück.

Kork
Urkundlich wird das östlich von Kehl gelegene große Haufendorf bereits im Jahr 720 n. Chr. genannt. Damals soll das Kloster St. Stephan von Straßburg Besitz in Kork erhalten haben; ein Hof ist tatsächlich um 1007 nachgewiesen. Möglicherweise siedelten im Gebiet von Kork schon die Kelten. Der ehemalige Gerichtsplatz "Auf dem Bühl", die Fachwerkhäuser dort aus dem 18. Jahrhundert und die evangelische Kirche stehen unter Denkmalschutz. Kork ist seit 1971 ein Stadtteil von Kehl.

Leutesheim
Der nördlichste Ortsteil von Kehl, in den Rheinauen gelegen, wird erstmals im Jahr 1233 n. Chr. urkundlich erwähnt. Landwirtschaft, insbesondere Hanf und später Tabakanbau sowie Viehzucht - und Fischerei, wurden in Leutesheim traditionell betrieben. Die Ortschaft wurde 1975 nach Kehl eingemeindet.

Neumühl
Mit Kehl teilt die Ortschaft das Schicksal einer Siedlung in Grenznähe. Die erste Erwähnung Neumühls findet sich in einer Urkunde von 1271 n. Chr. Zahlreiche Fachwerkhäuser zeugen heute noch von dem einstigen Bauerndorf an der Kinzig. Das nordöstlich von Kehl gelegene Straßendorf Neumühl wurde nach 1950 durch eine Flüchtlingssiedlung vergrößert. Neumühl ist seit 1971 ein Stadtteil von Kehl.

Odelshofen
Urkundlich wird Odelshofen erstmals im Jahr 1310 genannt. Seit 1971 ist der Ort ein Stadtteil von Kehl. An der Hauptstraße stehen sowohl Hakenhöfe als auch Dreiseithöfe. Der alemannische Dichter Johann Peter Hebel war häufig auf Besuch in Odelshofen, insbesondere auf der nach ihm benannten ehemaligen Hebelinsel.

Querbach
Der Ortsteil Querbach liegt zwischen den Kehler Stadtteilen Bodersweier und Kork, nördlich vom Kehler Stadtzentrum. Die urkundliche Ersterwähnung geht auf das Jahr 1310 n. Chr. zurück. Einige Fachwerkhäuser sind im alten Dorfkern erhalten geblieben. Querbach wurde 1971 nach Kehl eingemeindet.

Zierolshofen
Der nordöstlich von Kehl gelegene Ort wird erstmals in einer Urkunde aus dem Jahr 1294 n. Chr. schriftlich erwähnt. Zierolshofen ist seit 1975 ein Stadtteil von Kehl.
Kehl am Rhein

Foto: Kehl am Rhein

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